Jena (UKJ/as). Immer mehr Menschen infizieren sich zurzeit in Thüringen mit SARS-CoV-2. Damit steigt auch die Zahl der an COVID-19 erkrankten Schwangeren und Wöchnerinnen. „Für den Schutz unserer Patientinnen und ihrer Familien stellt die Impfung gegen COVID-19 einen der wichtigsten Bausteine dar“, betont Professor Ekkehard Schleußner, Direktor der Klinik für Geburtsmedizin am Universitätsklinikum Jena (UKJ).
Die Deutschen Fachgesellschaften für Schwangerschaft, Geburt und Stillzeit hatten bereits Mitte November erklärt, dass auch Schwangere und stillende Frauen von einer Auffrischungsimpfung profitieren. Jetzt hat sich auch die Ständige Impfkommission (STIKO) für eine so genannte Booster-Impfung von Schwangeren ausgesprochen. Das derzeitige Infektionsgeschehen sei dabei nur ein Grund für die Empfehlung zur Auffrischungsimpfung, so Professor Schleußner. „Schwangere haben ein höheres Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf und ein Ziel der Impfung ist es, genau dieses zu minimieren.“ Für das ungeborene Kind sei die Impfung unbedenklich. Im Gegenteil werden Antikörper der Mutter gegen Sars-CoV-2 sogar über die Plazenta auf das Ungeborene übertragen und können so auch einen Schutz fürs Kind darstellen. Dr. Janine Zöllkau, Ärztin an der Klinik für Geburtsmedizin in Jena, konnte diese in einer gerade veröffentlichten Studie im Nabelschnurblut der Neugeborenen nach Impfung der Mutter in der Schwangerschaft nachweisen.
Empfohlen wird die Booster-Impfung ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel mit dem Impfstoff von BioNTech/Pfizer. Wer unsicher ist, kann die neu eingerichtete telemedizinische Sprechstunde von Professor Schleußner und Dr. Zöllkau nutzen. Hier erhalten Schwangere, Stillende und Frauen mit Kinderwunsch eine kompetente Impfberatung. Interessierte können sich über die Homepage der Geburtsmedizin www.uniklinikum-jena.de/geburtsmedizin für die Sprechstunde immer dienstags zwischen 14 und 16 Uhr anmelden.