23.10.2006
Prostatachirurgie am UKJ jetzt auch minimalinvasiv möglich
Urologie am UKJ führt neue Operationstechniken ein / Eingriffe werden schonender
Jena. Fast jeder Mann hat mit zunehmendem Alter damit zu kämpfen - der Prostata. Oft sind die Veränderungen dieses unscheinbaren, aber spürbar wichtigen Organs zwar nur gutartige Vergrößerungen. Dennoch müssen häufig deren Folgen, wie die belastenden Funktionsstörungen der Harnblase, ärztlich behandelt werden. Während bei leichten Formen Medikamente helfen können, ist im fortgeschrittenen Stadium für eine Linderung die Operation unumgänglich.
"Bisher waren diese Eingriffe oft mit einem größeren Blutverlust verbunden, da die Prostata von vielen Blutgefäßen durchzogen wird", erklärt Professor Jörg Schubert, Direktor der Urologie am Universitätsklinikum Jena. Damit kam diese Therapiemöglichkeit für viele, vor allem ältere Patienten, nur mit Einschränkungen in Frage.
"Mit den neu am Jenaer Universitätsklinikum eingeführten minimalinvasiven Operationsverfahren sind wir jetzt in der Lage, diesen Blutverlust äußerst gering zu halten", so Schubert. Bei diesen für den Organismus weniger belastenden Eingriffen erfolgen die Gewebeabtragungen mit einem Laser, der die Blutgefäße schont. Zudem kann die Abtragung der vergrößerten Vorsteherdrüse nun auch mit einer hochmodernen, höchste Stromstärken leitenden, Schlinge vorgenommen werden. Diese verschweißt die verletzten Blutgefäße sofort und stillt so den Blutfluss.
Dank dieser zwei neu eingeführten Techniken kommen die Operateure in Jena bei Prostataoperationen inzwischen gänzlich ohne Blutersatz aus. "So können wir jetzt auch Patienten mit Blutungsstörungen, die beispielsweise Medikamente gegen Embolien einnehmen müssen, oder Hochbetagte behandeln und deren Prostatabeschwerden endlich wirksam lindern", zeigt sich Schubert überzeugt von den neuen Möglichkeiten.
Von den Geräten im Operationssaal profitieren auch die niedergelassenen Urologen. Für die Eingriffe mit Lasertechnik stellen die Urologen der Universitätsklinik ihre Operationsräume zur Verfügung, sodass die niedergelassenen Kollegen ihre Patienten selbst in der Klinik behandeln können. "Ein weiterer Effekt der neuen schonenden OP-Technik liegt auch in der massiven Verkürzung des Klinikaufenthaltes. Umso wichtiger ist es, mit den Urologen außerhalb der Klinik bei der Behandlung eng zusammen zu arbeiten", so Klinikdirektor Schubert.
Ansprechpartner:
Prof. Jörg Schubert
Direktor der Klinik für Urologie, Universitätsklinikum Jena
Tel. 03641/93 52 06
E-Mail: